Vanilla
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Durch Beziehungen erlernen wir Vertrauen in unsere Umwelt und erfahren uns selbst. Das Projekt befasst sich mit den Lebenswirklichkeiten, Bedürfnissen und Sehnsüchten von Paaren mit geistigen Beeinträchtigungen und möchte sichtbar machen, dass sich diese Liebe oft in einem Spannungsfeld befindet, zwischen Wollen und Dürfen, zwischen Selbst- und Fremdbestimmung.
In diesem Projekt wird die mediale Repräsentation von Menschen, die mit Trisomie 21 leben, intensiv analysiert. In den vergangenen Jahrzehnten fand bereits ein Umbruch statt, der allerdings noch einen langen Weg vor sich hat. Menschen, die mit Trisomie 21, Beeinträchtigungen allgemein, leben, werden in den Medien oft klischeehaft, stereotyp dargestellt, bestimmten Rollen entsprechend. Ein vorherrschendes Kategorisierungsmuster ist das Mitleidgenerierende des »tragischen Schicksals«. Das Sonderbare wird meist betont.
Es fehlt an authentischen Bildern und Darstellungen, die den Fokus auf das individuelle Mensch-Sein legen, die dominante Eigenschaften in den Hintergrund treten und beiläufig werden lassen. Im Rahmen dieses Projektes wurde, zunächst auf subjektiver Ebene, eine mögliche, nicht stigmatisierende fotografische und partizipative Darstellungsmethode erarbeitet.
2022–ongoing